Im Gras am Waldrand fiept ein Reh,
es hat, so scheint’s, die Scheu verloren.
Die Lauscher, seine Trichterohren,
sie spielen kaum noch ihr Gedreh.
Verhauchen sieht der Wiesenklee.
Aus dunklen Augen leuchtet Leid,
ich kann und mag den Blick nicht wenden;
die Ricke wird wohl bald verenden.
Gewahr der Unausweichlichkeit
verbleibt zur Rettung wenig Zeit.
Fünf Schritte zum Reh hin beleben Gelenke
und Sinne des Tieres mit Jungbrunnenfrische.
Nach mächtigem Sprung über Gräben und Büsche,
dem Fluge schon ähnlich, beendet die Senke
den Blick auf ein Tier voll der Kraft, wie ich denke.
Text und Illustration: Ingo Baumgartner
rosmaringo@aon.at
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3 Kommentare
Eine seltene, besondere Begegnung in Wort und Bild.
(Wie es dem Reh wohl ergangen ist…..?)
Margrit, es ist leider nicht so gut ausgegangen, wie ich es glauben machen wollte. Danke dir. LG Ingo
Der Jäger sagt: menschliche Hilfe ist da nicht das Mittel der Wahl.
Zum Gedicht: wieder ein typisches Gedicht, das trotz der Dramtik in einer poetischen Beschreibung endet.