So wie unsereins ans Tor
klopft der Specht, sein feines Ohr
hört Maden unterm Borkenhort.
Die kriechen, Böses ahnend fort.
Sie fliehen nun zur Gegenseite,
des Stammes, suchen so das Weite,
nicht wissend, dass die Großhirnrinde
des Spechtes reich ist an Gewinde.
Der Vogel kennt das Neuversteck,
holt, Löcher hackend, die vor Schreck
erstarrten Engerlinge her
und schluckt sie ohne Gegenwehr.
Im Cephalus zwei Nervenknoten
sind ungeeignet auszuloten,
wie spechtliche Neuronenhaufen
die Madentaktik unterlaufen.
Autor: Ingo Baumgartner
rosmaringo@aon.at
Fotograf/Künstler: © Marion Heidemann-Grimm / www.pixelio.de
2 Kommentare
Beeindruckend, wie viel biologisches Hintergrundwissen in Ingos Gedichten vermittelt wird…natürlich
sprachlich perfekt verpackt.
Allein der Schluckspecht hier versagt,
weshalb er immer danach fragt,
obes im Schnaps von der Agave
vielleicht nicht auch ´ne Made habe?
im übrigen schließe ich mich dem Kommentar von Margrit an, die stets die richtigen Worte findet!